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2013 Lubaga

Wilhelm Vorreiter im Lubaga Hospital

Wilhelm Vorreiter war im Städtischen Krankenhaus Sindelfingen Technischer Leiter und arbeitet nach seiner Pensoinierung im April/Mai 6 Wochen im Lubaga-Hospital. 

Das erste Problem, das uns Wilhelm Vorreiter schilderte, hing mit den zehn Sauerstoffkonzentratoren zusammen. Diese messen den individuell notwendigen Sauerstoffbedarf bei bestimmten Patienten mit bestimmten Diagnosen und stellen den benötigten Sauerstoff zur Verfügung, insbesondere auch bei Kleinkindern – wenn sie funktionieren! Herr Vorreiter hat eine Liste zusammengestellt, wir haben die Ersatzteile für ca. 1.200,– besorgt und seine Frau nimmt die Teile mit, wenn sie ihren Mann besucht. An dieser Stelle ein herzliches Danke an Herrn Beßler von der Firma Beßler in Nufringen, Hauptstr. 33, der uns einen Nachlass gewährte und in Zukunft zu unseren Sponsoren gehört. Vielleicht kaufen Sie den nächsten Grill bei ihm…

Bericht aus dem Lubaga Hospital in Kampala
von Wilhelm Vorreiter



Nachdem ich die eindrucksvolle Taxifahrt vom Flughafen in Entebbe zum
Lubagahospital am 5.4. hinter mir hatte, wurde ich von Janette Harbauer
empfangen und in mein Quartier eingewiesen. Von dieser Unterkunft hat man
einen herrlichen Blick auf Kampala.
Am Samstag hat mich dann Janette in das Stadtleben von Kampala
eingeführt. Das Zentrum von Kampala ist ein Erlebnis für sich.
Am Montag wurde ich dann von Dr. Adolf Diefenhardt den
Verwaltungsmitarbeitern und bei der wöchentlichen Zusammenkunft der
Belegschaft vorgestellt.

Ich begann dann mit der Erstellung einer Exel-Liste, um die ganzen
Gerätschaften auf den wards (Stationen) und den einzelnen Abteilungen zu erfassen, damit es einen Überblick über die Gerätschaften, deren Zustand und den Stand der erforderlichen Wartungsmaßnahmen gibt.
Dabei sind dann einige Gerätschaften aufgefallen, die nicht mehr voll
funktionsfähig waren, weil verschiedene Teile oder Ersatzteile fehlten.
Hier habe ich dann damit begonnen, englische Betriebsanleitungen und
Ersatzteillisten aus dem Internet zu besorgen. Fred, der Leiter des
Workshops, hat dann noch einige Geräte, die aus Containerlieferungen im
Apothekenlager waren, geholt, um sie zu überprüfen, damit sie mit
entsprechenden Anleitungen zum Einsatz kommen können.

Für manche Geräte kam so auch das Aus, weil es aufgrund Ihres Alters und
dem Zustand keine Ersatzteile mehr gibt. So auch ein Ultraschallgerät, für das
auch mit Hilfe von Herrn Gaube keine Ersatzteile mehr zu bekommen sind.

Weiter konnte ich dann Wassawa Primo, einen Bautechniker, der für die
Bauunterhaltung und Umbauten zuständig ist, bei der Planung und
Ausführung einer neuen Notaufnahme beraten und unterstützen.

Dann kamen Probleme mit der Wasserversorgung auf, weil der große
Hauptwassertank und eine große Wasserpumpe ausgefallen sind.
Hier konnte ich dann von einem deutschen Pumpenhersteller zwar die
Betriebsanleitung und eine Ersatzteilliste bekommen, aber bis heute habe ich
noch keinen Kostenvoranschlag, weil dies über einen kenianischen Partner
des Pumpenherstellers laufen muss.

Ein weiteres Gerät, in das ich viel Zeit gesteckt habe, ist ein Laborgerät, das
ohne Beschreibung und ohne Verbrauchsmaterialien hierhergeschickt wurde.
Durch telefonische Hilfestellung des Geräteherstellers konnte ich dann die
Funktionsmängel des Gerätes herausfinden, und er wird meiner Frau dann die
erforderlichen Teile zur Instandsetzung mitschicken. Ich hoffe, daß ich dieses
Gerät, das hier auch gebraucht wird in einen betriebsbereiten Zustand
versetzen kann.

Inzwischen habe ich mir den Wasserleitungsplan vorgenommen und zeichne
die aktuell betriebenen Leitungen und Vorratstanks in einen neuen Grundriss
ein, damit eine wirtschaftliche Weiterentwicklung der Wasserversorgung
möglich ist.
Gleichzeitig kann ich Klaus (einen österreichischen Studenten) unterstützen,
der im Rahmen seiner Abschlussarbeit für eine Beraterfirma das
Stromversorgungsnetz untersucht und mit der Erstellung eines
Stromversorgungsplanes die Grundlagen für die Verbesserung der
Stromversorgung schafft.

So sind die letzten fünf Wochen im Fluge vergangen, und ich hoffe, das eine
oder andere in der nächsten Woche noch erledigen zu können.

Herzliche Grüße vom Lubaga Hospital in Kampala/Uganda
Wilhelm Vorreiter

Aus einem Brief von Adolf Diefenhardt vom 23.05.2013:

„Die Anwesenheit und die Hilfe von Herrn Vorreiter bei uns im Lubaga Krankenhaus war eine wunderbare und unerwartete Unterstützung für unsere Technikabteilung, den Workshop und unseren lokalen „Estate Manager“. Herr Vorreiter hat sich hervorragend in das Mitarbeiterteam eingefügt und durch seine einfühlsame Art und Weise Methoden, Wissen und Erfahrung zu vermitteln, haben wir alle sehr profitiert. Besonders dankbar sind wir ihm für die Beratung von Autoklaven, Wasserversorgung, Röntgengerät, Ultraschallgeräten und der Bestandsaufnahme der medizinischen Geräte im Krankenhaus in den einzelnen Abteilungen. Er war in alle wesentlichen technischen Fragen der Gerätschaften des Krankenhauses involviert und stand mit Rat und Tat zur Seite. Geholfen hat sicher auch die gute Kenntnis der englischen Sprache. Wir danken ihm nochmals ganz herzlich, auch für die Unterstützung durch die „Partnerschaft Gesunde Welt“ und wir würden es sehr begrüßen, wenn Herr Vorreiter vielleicht einmal im Jahr zu uns über einen Zeitraum von 6 Wochen kommen könnte.“ 

Dr. Adolf Diefenhardt
Executive Medical Director
Lubaga Hospital
Archdiocese of Kampala