22.02.2021 Ankunft der neuen deutschen Voluntärin Christin aus Osnabrück
Die Kinder freuen sich riesig über die neue und erste Nursery Teacherin (Erzieherin)! Voller Stolz und Freude rannten sie zu mir und erzählten, sie hätten nun Schule gehabt. „Die Mütter sind natürlich auch happy,“ berichtet uns Hebamme Anne gestern nach ihrem Besuch im Toro Babies Home. Grund unserer Entscheidung, zusätzlich das Gehalt einer Erzieherin (85 Euro / Monat) zu finanzieren, war unsere Beobachtung, dass die Mütter einerseits fast keine Zeit hatten, sich neben den zeitaufwendigen sonstigen Arbeiten auch noch professionell um die Erziehung, um Musik und altersgerechtes Lernen der Kinder zu kümmern, und dass dies andererseits einfach auch zuviel verlangt war.
Letzte Woche fanden Vorstellungsgespräche für eine Erzieherin statt. Das Board hat sich für Irene entschieden. Gestern hatte sie ihren ersten Arbeitstag. Eine Art Klassen- und Spielzimmer mit Bibliothek wurde in einem nicht mehr genutzten Büro im Verwaltungsgebäude eingerichtet. Die kindgerechten Bücher wurden von ausländischen Freunden gespendet. Irene hat den Raum unseres Erachtens sehr schön eingerichtet. Auch unsere Spielküche hat ihren Weg dorthin gefunden.
Die Kinder sind begeistert! Herzlichen Dank an alle Unterstützer, die mit ihren Spenden das durch Partnerschaft Gesunde Welt e.V. regelmäßig finanzierte Gehalt der Early Year Teacherin Irene ermöglicht haben! Das ist eine wunderbare Investition in die Entwicklung der Kinder. Sie werden sehr davon profitieren!
Der kleine Keron, der durch Unterernährung bedingt, entwicklungsverzögert im Babyheim aufgenommen wurde, versucht sich nun im Sitzen.
Auch das Angebot der von uns gewünschten Klappbänke als Sitzgelegenheit und zum Verstauen der Spielsachen ging endlich ein. Corona bremst eben weltweit. Joan hat mit ihren Fahrstunden begonnen und kann Betty bald auch in diesem Bereich etwas entlasten. Danke an den Spender der Fahrschulgebühren.
04.02.2021
Die spanischen Voluntäre haben das Sommerhaus mittlerweile gestrichen und Plumber David hat die neuen Wäscheleinen auf der Veranda und auch im Garten angebracht. Am 22.01.2021 hat Fiona Beckerlegge vom Kyaninga Child Development Center wieder das Babyheim besucht und sich einen Eindruck von den Fortschritten unserer behinderten Kinder gemacht. Sie hat sich intensiv mit Betty ausgetauscht und man bleibt weiter in engem Kontakt.
„We are greatly moving on well with our lovely children and as far as their progress is concerned, they have tried to maintain without regressing a lot the fact that they’re having a great support from their home and specifically their mothers in respective houses.
Considering the home visits made thoroughly to the three girls, we have joined efforts to make sure Dorothy and Annet improve in different areas of growth, development, and moreso, learning! They can try to integrate well with the rest of the children and Dorothy has exhibited good leadership skills in a way that she is more responsible than she used to be in the last few months… Annet is also trying to understand a wide range of things and discovering her environment and things around it. We came to a conclusion that they may need more time in school to improve more in different areas…. So Mary, is really doing great already but we thought if we changed her from primary section to a vocational institution would sound really great where by we target for her enrollment and a proper placement come 2021 when schools reopen again hopefully“.
12.01.2021 Resettlement von Kasimira in ihre Familie
Hebamme Anne, Jamirah und ich begleiten Betty, Fahrer Julius und Mother Rosseti auf einer der schönsten Straßen Ugandas um die Ruwenzoris Mountains in das Semlikital an die kongolesische Grenze. Die geteerte Straße ist sehr kurvenreich und bietet bei klarer Sicht spektakuläre Ausblicke bis zum Lake Albert. Dabei verlieren wir immer weiter an Höhe und es wird tropisch warm, als wir unten im Tal ankommen, dass im westlichen Ostafrikanischen Grabenbruch liegt. Hier ist das Zentrum der ugandischen Kakaoproduktion. Inwieweit Kasimira mitbekommt, dass sie heute das Toro Babies Home und ihre Mother Rosetti verlassen muss, kann ich schlecht einschätzen. Fröhlich schaut sie jedenfalls nicht aus. Anne begleitet uns, da sie zwei von ihr betreute zu früh geborene Zwillinge besuchen möchte, Kato und Isingoma. Kinder, die das Babyheim in die Familien zurück gesiedelt hat, werden regelmäßig besucht und ihr Entwicklungszustand überwacht. Die Zwillinge schauen gesund und gut ernährt aus. Anne hat für beide ebenfalls eine neue Matratze mit im Gepäck.
Wir erreichen Kasimiras neues Zuhause und ich bin überrascht, dass uns ein halbes Dorf empfängt. Anlässlich Kasimiras Rückkehr wird eine große Willkommensparty ausgerichtet, zu der sich die Verwandten und die Community einfinden. Als Abgesandte des Toro Babies Home wird unsere Entourage im Haus begrüßt und willkommen geheißen. Der Bruder von Kasimiras Vater und seine Frau, sowie Kasimiras ältere Schwester werden sich um das Mädchen kümmern. Der Vater kann nicht anwesend sein, er arbeitet in Hima in den Minen und bekommt nicht frei. Auch eine Großmutter und zwei Brüder des Mädchens stellen sich vor. Die Kleine ist total verschreckt, ob dieser vielen fremden Menschen und möchte natürlich nicht von ihnen auf den Arm genommen werden. Sie sucht bitterlich weinend Schutz bei ihrer Mother Rosetti und bei Betty. Diese Szenen gehen einem wirklich unter die Haut. Leider konnte die Familie während Kasimiras Aufenthalt im Toro Babies Home nur wenig Kontakt zu ihr halten. Vermutlich war die Entfernung mit etwa zwei Stunden Fahrt zu weit und zu kostspielig. Annes Vorschlag, dass in solchen Fällen ein Familienmitglied für etwa eine Woche zum Bindungsaufbau im Toro Babies Home aufgenommen wird ist sehr sinnvoll. Die Kosten dafür sollten nicht allzu hoch sein und Partnerschaft Gesunde Welt e.V. wird sie gerne tragen.
Es folgen eine muslimische Andacht, ein weiterer Onkel Kasimiras hält eine christliche Ansprache, verschiedene Honoratioren des Dorfes sprechen, und gegen 16:00 Uhr bildet Matron Betty den Abschluss mit ihrer Rede. Ein kleiner Korb wird herumgereicht und Geld für Kasimira (oder für die Feier) gesammelt. Dann gibt es endlich Lunch für alle! Mittlerweile ist das Mädchen mit anderen Kindern der Familie warm geworden und beim Spiel beschäftigt, so dass wir uns ohne Aufmerksamkeit zu erregen wieder auf den Rückweg begeben können. Wie muss sich Kasimira wohl fühlen, wenn sie heute zu Bett geht? Gegen 18:30 Uhr sind wir zurück in Fort Portal.