Behandlung von bedürftigen Kindern und Jugendlichen
Das Virika Hospital sendet uns diese Woche einen detaillierten Bericht über die Verwendung unserer Spende und bedankt sich herzlich bei uns.
In dem Projekt ging es insbesondere um junge Menschen, die mit Eintritt in die Pubertät im Hinblick auf ihre Gesundheit plötzlich größere Risiken eingehen. Sie nehmen zunehmend allein am Verkehr teil, fahren bei Freunden auf dem Boda Boda (Motorrad) mit und beginnen auch sexuelle Beziehungen. Verkehrsunfälle und Geschlechtskrankheiten wie HIV bringen diese Jugendlichen in das Hospital, wenn die Angehörigen zahlen können. Die Bedürftigen aber sterben oft oder kämpfen mit langfristigen Krankheitsverläufen. Ganz traurig wird es, wenn Mädchen mehr oder weniger freiwillig – bereits oft mit 12 Jahren – schwanger werden. Armut gepaart mit mangelnder Bildung endet da oft mit katastrophalen Ergebnissen. Die Mortalitätsrate bei diesen bedürftigen schwangeren Mädchen und bei den neugeborenen Babies ist hoch. So ist u.a. auch Ziel des Projekts, aufzuklären und über Verhütungsmittel zu informieren, wenn dieses Thema auch in dem katholisch orientierten Raum nicht leicht ist. Aus der vorgelegten Statistik entnehmen wir, dass auch viele Säuglinge und Kinder im Alter von durchschnittlich 1 – 5 Jahren mit Malaria und schwerem Durchfall, aber auch mit schweren Verbrennungen, in unser Programm aufgenommen wurden. Gerade Durchfall ist die Hauptursache für die hohe Todesrate bei Kindern unter 5 Jahren.
Das Virika-Hospital bedankt sich herzlich bei uns, dass folgende Projektziele erreicht werden konnten:
- Rechtzeitige Behandlung von mittellosen Säuglingen, Kindern und Jugendlichen
- Aufklärung von Familien über Prävention, insbesondere bei Durchfallerkrankungen
- Gewährleistung eines sicheren Geburtsverlaufs bei Jugendlichen unter 18 Jahren, Aufklärung
Da die Zuwendung von PGW für eine Projektdauer von Mai bis September 2024 angelegt war und auch ausreichend war, ist das Hospital von einer nachhaltigen Wirkung auch auf andere überzeugt. PGW stellte 5.000 € zur Verfügung, das Hospital 500 €.
Behandelte Menschen:
- 23 Babies und 5 Kleinkinder mit Malaria und / oder Durchfall (eingesetzt wurden Antibiotika, Rehydeationssalze, intravenöse Mittel, Nahrungsergänzungsmittel)
- 201 Schwangere unter 18 Jahren wurden pränatal untersucht, beraten und teilweise medikamentös versorgt
- 36 dieser Jugendlichen wurden entbunden, teilweise per Kaiserschnitt, alles Risikoschwangerschaften. Incl. Nachsorgeuntersuchungen und Still- und Ernährungsberatung.
Nach Aussage der Ärzte schätzen diese den Rückgang der Mortalitätsrate nur durch dieses Programm auf über 15%. Die Sozialarbeiterin des Hospitals beschreibt im Bericht noch viele Einzelschicksale detailliert. Dies würde hier zu weit führen. Nur zwei Beispiele: Aisha Nyamata, 16 Jahre, brachte einen gesunden Jungen per Kaiserschnitt zur Welt. Ohne das Programm hätte ihr ein Schamane bei der Risikogeburt zu helfen versucht. Das Ergebnis ist offen.
Mary Kembabazi, ein zwei-jähriges Mädchen, wurde in lebensgefährlichem Zustand mit schwerem Durchfall total dehydriert eingeliefert. Die Eltern hatten vom aktuellen Programm noch rechtzeitig gehört. Mary konnte gerettet werden, die Eltern wurden aufgeklärt, wie man diese Krankheit verhindern kann (abgekochtes Wasser, Hygiene, etc.)
Durch das Projekt kam es in Spitzenzeiten zu Überbelegungen des Hospitals. Im Ergebnis wurden Behandlungspläne neu standardisiert und die ambulante Versorgung wird mittelfristig ausgebaut.
Das Management hat sich zudem vorgenommen, die Bildungsarbeit über Vorträge, Pressemitteilungen und Radiosendungen zu vertiefen. Viele Krankheiten sind durch Wissen vermeidbar.
Pater Joseph von der Caritas in Fort Portal, der uns ja bereits auf einer MV viel über das Virika Hospital erzählte, und der Medizinische Direktor, Dr. Joseph Kato, bedanken sich abschließend herzlich bei alles Spendern und hoffen auf eine weitere Projekt-Zusammenarbeit. Wir werden bei der MV 2025 ein alternatives Projekt vorstellen.
Wenn man sich vorstellt, dass eine Krankenhaus-Geburt mit stationärer Versorgung, Behandlung, Medikamenten, etc. durchschnittlich 50 € kostet, sollte man hier nicht zögern. Die Behandlung (und Lebensrettung) vom Mary kostete übrigens konkret 42 €. Die komplizierte Kaiserschnittgeburt bei Aisha mit Nachbehandlung und stat. Aufenthalt 126 €.