Der Vorstand beschloss 2014, das Projekt „Nigeria“ zweckgebunden zu unterstützen, in dem sich unser Mitglied, Kinderkrankenschwester Teresa Jakob, schon länger engagiert und häufig vor Ort arbeitet. Sie wird auch hier von einigen Kolleginnen unterstützt.
Die christliche Organisation ICCFMissions versorgt im Süden Nigerias fast 500 bedürftige Kinder, die von der Straße, aus armen Familien oder anderen widrigen Umständen kommen, z.B. auch aus Nordnigeria. Weiterhin ermöglicht sie über 700 Schülern eine Schulausbildung in der eigenen Schule. Derzeit
werden dringend eigene Schul- und Wohngebäude für die Kinder benötigt, mit dem Bau wurde bereits begonnen. Auch bauen wir auf dem Grundstück von ICCFMissions eine Healthcare-Station auf. Mit dieser stellen wir die medizinische Grund- und Notfallversorgung der Kinder sicher und bieten Menschen aus umliegenden Dschungelgebieten eine medizinische Anlaufstelle.
03.09.2014
Pressemitteilung
2.000 Kinder auf der Flucht
Die 27-jährige Kinderkrankenschwester Teresa Jacob aus Böblingen sucht Unterstützung. Sie hilft in Nigeria Kindern, die ihre Eltern durch die Terrororganisation Boko Haram verloren haben.
Teresa Jacob ist Mitglied des hiesigen Vereins „Partnerschaft Gesunde Welt – Klinikverbund Südwest e.V.“, der insbesondere Kranken- und Waisenhäuser in Uganda unterstützt. Aber es gibt auch Projekte im Sudan, in Burundi, in Namibia oder Mauretanien. Und eine Schule in Nigeria. Teresa Jacob arbeitet seit 2005 in Ihrer Freizeit in dieser Schule und war bereits elf Mal dort. Eigentlich wollte sie nun eine Krankenstation aufbauen, aber die Flüchtlingskinder kamen dazwischen. Jetzt sitzt mir die beeindruckende junge Frau lächelnd gegenüber. Trotz der zurückhaltenden Art spürt man bei jeder Antwort das Feuer, das in ihr brennt, und man kann sich vorstellen, dass sie dieses Feuer auch in anderen entzünden kann.
Red.: Frau Jacob, was investieren Sie an Zeit und Geld in dieses Projekt ihres Vereins? Sie verdienen als Schwester ca. 1.900,– netto.
Jacob: Das stimmt. Ich verwende den größten Teil meiner Urlaubszeit dafür und sammle noch freie Tage, die sich aus dem Schichtdienst ergeben. Flüge und Unterkunft finanziere ich selbst, wie übrigens alle anderen aktiven Vereinsmitglieder auch. Auch spende ich regelmäßig, was mir möglich ist. Motiviert werde ich immer wieder, wenn ich in Nigeria bin. Ich sehe jedes Mal, wie sich das Leben der Kinder grundlegend verbessert, wenn sie zu uns kommen, wie die Kinder gern zur Schule gehen, und ich weiß, dass Bildung entscheidend für ihre Zukunft ist. Ich habe damit begonnen, eine Krankenstation in der Schule aufzubauen und versorge auch jedes Mal viele Kinder und schule eine geeignete Mitarbeiterin.
Red.: Wie schätzen Sie die Gefahren Ebola, Krieg und Kriminalität ein?
Jacob: Der Ebola-Virus ist in unserer Region nicht aufgetreten. Da habe ich keine Angst. Der Hauptsitz unseres Projekts liegt im christlichen Süden von Nigeria, die Menschen bewegen sich frei, die Lage ist friedlich.
Allerdings sind wir dennoch von der Krise im muslimischen Norden des Landes betroffen. Der Norden ist sehr arm, es gibt kaum Schulen oder Hospitäler. Mädchen dürfen häufig keine Schulen besuchen und werden oft mit 14 Jahren verheiratet. Die meisten sehnen sich nach friedlicher Veränderung und Bildung. Wir konnten dieses Jahr mehr als 40 Kinder aus dem Norden bei uns aufnehmen, die nun unsere Schule besuchen und bei uns wohnen. Ich kenne die Kinder und kann nur bestätigen, wie glücklich sie darüber sind, einfach nur leben und lernen zu dürfen und eine Zukunft zu sehen.
Red.: Was bewegt Sie aktuell, weiter zu helfen?
Jacob: In Nordnigeria ist die Lage zur Zeit extrem angespannt, tausende Kinder befinden sich dort auf der Flucht. Boko Haram hat ganze Dörfer niedergebrannt und oft nahezu alle Erwachsenen getötet. Die Kinder konnten teilweise in die Berge oder über die Grenze nach Kamerun fliehen. Die meisten suchen Zuflucht bei uns im Süden, wo sie in unserer Schule essen, wohnen und lernen können. Sie müssen täglich ums Überleben kämpfen, und leider erfahren wir jeden Tag, dass wieder Kinder an Cholera und Hunger gestorben sind.
Die Kinder sollen die ca. 1.500 km zu unserem ausreichend großen Schulgelände transportiert werden. Dafür benötigen wir Geld: Auf dem Gelände müssen wir Zelte aufschlagen und möglichst schnell einfache Wohnhäuser und zusätzliche Schulgebäude bauen. Dazu kommt Nahrung, Kleidung, Medikamente, Lernmittel und Lehrer. Auch suchen wir Freiwillige (Abiturienten, Rentner, etc.), die uns bei der Betreuung der Kinder helfen.
Unser Verein hat ein Projektkonto eingerichtet und ich bitte einfach, uns zu unterstützen. Wir haben 0% Verwaltungskosten, Ihre Leser können unsere Fortschritte und Berichte mit Bildern immer aktuell auf unserer Internetseite verfolgen (www.partnerschaft-gesunde-welt.de). Wir sind zwar ein kleiner Verein mit derzeit 244 Mitgliedern, aber wir garantieren dafür, dass jeder Cent direkt ankommt.
Spendenkonto: Partnerschaft Gesunde Welt e.V., Vereinigte Volksbank AG, Konto 443 739 005, BLZ: 603 900 00. Stichwort: Kinder Nigeria.
Red.: Vielen Dank für das Gespräch, und passen Sie auf sich auf.
INFO: Aus Anlass dieses Presseartikels gingen beim Verein über 2.000 Euro zweckgebundene Spenden ein. Herzlichen Dank dafür. Teresa Jakob fliegt am 20.10. wieder nach Nigeria und wird an dieser Stelle berichten.